Chronisch Erkrankte mit Arzneimitteln zu versorgen ist einer der Schwerpunkte der Arbeit der öffentlichen Apotheken. Um ihre Versorgung zu verbessern, bieten viele Apotheken seit Juni 2022 verschiedene pharmazeutische Dienstleistungen (pDL) an.
Eine der pDL richtet sich an Patientinnen und Patienten, die dauerhaft fünf oder mehr Arzneimittel verordnet bekommen. „Diese Patientinnen und Patienten können die Dienstleistung „Erweiterte Medikationsberatung bei Polypharmazie“ nutzen. Davon profitieren Patientinnen und Patienten unmittelbar“, sagt Gabriele Regina Overwiening, Präsidentin der ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände. „Bei dieser Dienstleistung schauen sich Apothekerinnen und Apotheker als Arzneimittelexpertinnen und -experten die individuelle Medikation der jeweiligen Patientin beziehungsweise des jeweiligen Patienten sehr genau an. Wenn sie Arzneimittel-bezogene Probleme finden, suchen sie nach Lösungen – wenn die Patientinnen und Patienten einverstanden sind, auch gemeinsam mit dem Arzt oder der Ärztin.“
Ein mögliches Arzneimittel-bezogenes Problem ist, wenn ein früher sinnvolles Arzneimittel aktuell nicht mehr oder nur noch in geringerer Dosierung empfehlenswert ist – zum Beispiel wegen des gestiegenen Lebensalters. Als Beispiele nennt Overwiening Anticholinergika. Diese Medikamente werden unter anderem gegen Harninkontinenz oder Parkinson eingesetzt, können im hohen Alter aber das Demenzrisiko erhöhen.
Overwiening: „Niemand sollte seine Arzneimittel eigenmächtig absetzen oder die Dosis reduzieren. Deshalb bei Problemen immer zuerst mit der Apothekerin oder dem Apotheker sprechen.“
Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der ABDA: