CookieEinstellungen

Archiv

Suchen


Alle Artikel

14. Suchtforum in Bayern - Zwischen Genuss, Frust und Kontrollverlust – Essstörungen als „gewichtige“ Herausforderung einer Konsumgesellschaft?!

24.04.2015 09:32 Uhr

Essstörungen sind in unserer Gesellschaft ein verbreitetes Gesundheitsproblem. Medien berichten immer öfter über Magersucht, Ess-Brechsucht, Essattacken und Folgeerschei-nungen wie Fettleibigkeit. Am 22. April 2015 veranstalten die Kooperationspartner Bayeri-sche Landesärztekammer (BLÄK), Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfrage (BAS), Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) und die Bayerische Landeskam-mer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PTK Bayern) im Amerikahaus in München das 14. Suchtforum mit dem Titel „Zwischen Genuss, Frust und Kontrollverlust – Essstörungen als ‚gewichtige‘ Herausfor-derung einer Konsumgesellschaft?!“ Rund 350 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Diskutiert werden Fragen wie: Was sind die Ursachen von Essstörungen? Welchen Einfluss haben genetische und soziale Faktoren? Sind Essstörungen überhaupt Suchtkrankheiten? Welche Wirkung haben Schlankheitspillen? Welchen Einfluss hat der Lebensstil auf Essstörungen? Welche psychotherapeutischen Ansätze gibt es bei Essstörungen?

Essstörungen sind in unserer Gesellschaft ein verbreitetes Gesundheitsproblem. Medien berichten immer öfter über Magersucht, Ess-Brechsucht, Essattacken und Folgeerschei-nungen wie Fettleibigkeit. Am 22. April 2015 veranstalten die Kooperationspartner Bayeri-sche Landesärztekammer (BLÄK), Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfrage (BAS), Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) und die Bayerische Landeskam-mer der Psychologischen Psychotherapeuten und der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PTK Bayern) im Amerikahaus in München das 14. Suchtforum mit dem Titel „Zwischen Genuss, Frust und Kontrollverlust – Essstörungen als ‚gewichtige‘ Herausfor-derung einer Konsumgesellschaft?!“ Rund 350 Besucherinnen und Besucher werden erwartet. Diskutiert werden Fragen wie: Was sind die Ursachen von Essstörungen? Welchen Einfluss haben genetische und soziale Faktoren? Sind Essstörungen überhaupt Suchtkrankheiten? Welche Wirkung haben Schlankheitspillen? Welchen Einfluss hat der Lebensstil auf Essstörungen? Welche psychotherapeutischen Ansätze gibt es bei Essstörungen?

Die Bayerische Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, betonte: „Schätzungen zufolge leiden zwischen 5 und 10 Prozent der Bevölkerung an Essstörungen – Tendenz steigend. Diese Zahlen sind alarmierend. Eine krankhafte Störung des Essverhaltens kann schlimme Folgen haben. So kann exzessives Hungern beispielsweise Kreislaufstörungen bis hin zu Nierenversagen und Herzstillstand auslösen. Auch Übergewicht kann die Gesundheit stark beeinträchtigen. Betroffene leiden häufiger an Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Diabetes Typ 2. Damit es gar nicht so weit kommt, setzt Bayern auf bewährte Angebote zur Information und zur zielgruppengerechten Prävention. Daneben stehen Betroffenen und ihren Angehörigen 180 psychosoziale Suchtberatungs-stellen in Bayern mit Rat und Unterstützung zur Seite. Auch die bayerischen Jugendämter und Erziehungsberatungsstellen bieten Hilfestellungen an. Ärztliche und therapeutische Hilfe können Betroffene bei entsprechenden Fachärztinnen und Fachärzten, psychologi-schen Psychotherapeutinnen und Psychotherapeuten sowie Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeuten erhalten. Darüber hinaus stehen ihnen spezialisierte stationäre Behandlungseinrichtungen zur Verfügung.“

„Essstörungen sind seelische Krankheiten, die zu gefährlichen sekundären Schäden füh-ren können“, erklärte Dr. Heidemarie Lux, Vizepräsidentin der BLÄK und Suchtbeauftragte des Vorstandes. Gerade diese körperlichen Folgeschäden seien teilweise irreversibel und deshalb müssten Essstörungen sehr ernst genommen werden. Die Betroffenen brauchen professionelle Hilfe. Wichtig sei eine frühzeitige ärztliche und therapeutische Behandlung. Und hier sei vor allem das nahe Umfeld der Betroffenen, Eltern, Partner, Freunde und Lehrer, gefragt. Jede Ärztin und jeder Arzt könne bei Essstörungen wegen weiterer Hilfe kontaktiert werden.
„Psychologischer Hintergrund des verhaltensbedingten Übergewichts ist vor allem ein labiles Selbstwertgefühl mit einer gestörten Balance zwischen Selbst und Umwelt“, erläuterte Prof. Dr. Dr. Dr. Felix Tretter, 2. Vorsitzender der BAS. Exzessives Essen, noch dazu von kalorienreicher Nahrung, habe eine zentrale und kompensatorische Beloh-nungsfunktion. Bei betroffenen Menschen konnte festgestellt werden, dass sich die Ge-hirnstrukturen ähnlich verändert haben wie bei Alkoholabhängigen. Vor allem scheine ein Mangel an Dopamin-Rezeptoren vorzuliegen, wie er bei Personen mit einer Stoffabhängigkeit (Alkohol, Heroin oder Kokain etc.) gefunden worden sei. Das weise darauf hin, dass es ein Belohnungsdefizit gebe, das – insbesondere in stressreichen Lebenssituationen – durch ein ‚Mehr‘ an Essen unbewusst kompensiert werde.

Ulrich Koczian, Vizepräsident der BLAK, warnte vor Abnehm-Präparaten aus dem Internet oder anderen dubiosen Quellen: „Die Dunkelziffer gefälschter, mit verschreibungs-pflichtigen und damit hochrisikobehafteten Stoffen versetzter Nahrungsergänzungsmittel ist riesig.“ Noch immer werde der nicht deklarierte Wirkstoff „Sibutramin“ in solchen Fälschungen gefunden, der bei uns schon lange wegen unvertretbarer Risiken aus dem Verkehr gezogen wurde. Hier sei besonders der Apotheker vor Ort als Berater in Sachen Arzneimitteltherapiesicherheit gefragt.

Priv.-Doz. Dr. Heiner Vogel, Vorstandsmitglied der PTK, wies darauf hin, dass mit dem Essen bestimmte psychische Zustände und Emotionen verknüpft seien, die sich je nach biografischer Entwicklungsgeschichte und sozialen Erfahrungen unterscheiden und zur Entstehung einer Essstörung beitragen könnten. Essen könne beispielsweise mit Versorgung, Zuwendung und Geborgenheit assoziiert werden, als Ersatzbefriedigung bei Frustration oder Langeweile dienen oder zur Belohnung und Bestrafung eingesetzt werden. „In der Behandlung von Essstörungen ist ein möglichst umfassender therapeutischer Ansatz ausschlaggebend, da zahlreiche verschiedene psychosoziale und individuelle Faktoren berücksichtigt werden müssen“, erklärte Vogel.

Betroffene können sich in allen Fragen der Prävention von Suchterkrankungen und deren Behandlung als erste Anlaufstelle und Vermittler direkt an die vier Kooperationspartner des 14. Suchtforums wenden.

Bayerische Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen (BAS)
BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt)
Landwehrstraße 60-62, 80336 München
Telefon 089 530730-0, Fax 089 530730-19
E-Mail: bas@bas-muenchen.de, Internet: www.bas-muenchen.de
Die BAS beschäftigt sich als Transferinstitut zwischen Forschung und Praxis mit wissenschaftli-chen und praxisbezogenen Fragestellungen der Prävention und Behandlung von Suchterkrankungen. Sie wurde im Herbst 1997 mit dem Zweck gegründet, die Verbesserung des öffentlichen Ge-sundheitswesens im Suchtbereich gezielt zu fördern. Zum Themenkreis der BAS gehören körperliche und psychosoziale Störungen beziehungsweise Krankheiten im Zusammenhang mit Alkohol, Nikotin, illegalen Drogen und psychoaktiv wirkenden Medikamenten. Darüber hinaus befasst sie sich auch mit den sog. nicht-substanzgebundenen bzw. Verhaltenssüchten wie den pathologischen Glücksspielen. Auch weitere mit Abhängigkeitsstörungen assoziierte Gesundheitsthemen wie z. B. Angststörungen, Depressionen oder Essstörungen werden behandelt. Ein zentrales Ziel der BAS besteht in der Förderung des Transfers zwischen Wissenschaft und Praxis. Neben der jährlichen Vortragsreihe organisiert sie regelmäßig Fortbildungsveranstaltungen und Tagungen. Die BAS besteht aus den beiden Rechtsträgern der Bayerischen Akademie für Sucht- und Gesundheitsfragen BAS Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt) und der Bayerischen Akademie für Suchtfragen in Forschung und Praxis BAS e. V.

Bayerische Landesapothekerkammer − Körperschaft des öffentlichen Rechts (BLAK)
Maria-Theresia-Straße 28, 81675 München

Marion Resch, Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit
Telefon 089 926287, Fax 089 926260
E-Mail: marion.resch@blak.aponet.de, Internet: www.blak.de
Die BLAK ist die Berufsvertretung der bayerischen Apothekerinnen und Apotheker. Sie ist Körperschaft des öffentlichen Rechts und unterliegt der Aufsicht des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit und Pflege. Die Apothekerkammer wacht über die Erfüllung der Berufspflichten durch die Apothekerinnen und Apotheker und vertritt die beruflichen Interessen der Apothekerschaft ge-genüber Politik und Gesellschaft. Darüber hinaus bietet sie ihren knapp 13.000 Mitgliedern eine Vielzahl an unterstützenden Dienstleistungen und Services, wie zum Beispiel ein breites Angebot an Fort- und Weiterbildungen oder ein apothekenspezifisches Qualitätsmanagementsystem. Die Apothekerkammer gewährleistet durch ihre Mitglieder eine ordnungsgemäße Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln und trägt damit aktiv zum Patienten- und Verbraucherschutz bei.

Bayerische Landesärztekammer − Körperschaft des öffentlichen Rechts (BLÄK)
Mühlbaurstraße 16, 81677 München
Pressestelle: Dagmar Nedbal M. A., Telefon 089 4147-268, Fax 089 4147-202
E-Mail: presse@blaek.de, Internet: www.blaek.de
Die BLÄK wurde 1946 als Körperschaft des öffentlichen Rechts gebildet. Sie ist zusammen mit 63 Kreisverbänden und acht Bezirksverbänden die gesetzliche Berufsvertretung aller bayerischen Ärzte. Zu den Aufgaben der BLÄK gehören unter anderem die Wahrnehmung der beruflichen Belange der Ärzte, die Förderung der ärztlichen Fortbildung sowie die Überwachung der Erfüllung der ärztlichen Berufspflichten. Die BLÄK engagiert sich derzeit für knapp 80.000 Ärztinnen und Ärzte. Alle zur Berufsausübung berechtigten Ärztinnen und Ärzte, die im Freistaat ärztlich tätig sind oder dort ihren Hauptwohnsitz haben, sind Pflichtmitglieder der BLÄK.

Bayerische Landeskammer der Psychologischen Psychotherapeuten und der
Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten (PTK Bayern)

− Körperschaft des öffentlichen Rechts
Birketweg 30, 80639 München
Pressestelle: Johannes Schuster M. A., Telefon 089 515555-241, Fax 089 515555-25
E-Mail: pressestelle@ptk-bayern.de, Internet: www.ptk-bayern.de
Die PTK Bayern ist eine Körperschaft des öffentlichen Rechts und die Berufsvertretung der über 6.400 Psychologischen Psychotherapeut/innen und der Kinder- und Jugendlichen-psychotherapeut/innen in Bayern. Nach dem Heilberufe-Kammergesetz (HKaG) gehört es zu den wesentlichen Aufgaben der Heilberufekammer, die beruflichen Belange ihrer Mitglieder wahrzu-nehmen, die Erfüllung der psychotherapeutischen Berufspflichten zu überwachen, die psychothe-rapeutische Fortbildung zu fördern und in der öffentlichen Gesundheitspflege mitzuwirken.

Presseinformation_Suchtforum2015_.pdf (83,5 KiB)

Ihre Ansprechpartner für den Bereich Presse

Mia Isabel Hämäläinen
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Telefon:
    089 92 62 - 61
  • Telefax:
    089 92 62 - 905
Marion Resch
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Telefon:
    089 92 62 - 87
  • Telefax:
    089 92 62 - 905

vormittags: Mo., Di., Mi., Do.

Janet Schulz
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
  • Telefon:
    089 92 62 - 47
  • Telefax:
    089 92 62 - 905

Wir verwenden Cookies, um Inhalte und Anzeigen zu personalisieren und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Die Informationen zu Ihrem Nutzerverhalten gehen an unsere Partner zum Zwecke der Nutzung für Werbung und Analysen weiter. Unsere Partner führen diese Informationen möglicherweise mit weiteren Daten zusammen, die sie unabhängig von unserer Website von Ihnen erhalten oder gesammelt haben. Um diese Cookies zu nutzen, benötigen wir Ihre Einwilligung welche Sie uns mit Klick auf „Alle Cookies akzeptieren“ erteilen. Sie können Ihre erteilte Einwilligung (Art. 6 Abs. 1 a) DSGVO) jederzeit für die Zukunft widerrufen. Diesen Widerruf können Sie über die „Cookie-Einstellungen“ hier im Tool ausführen.

Hinweis auf Datenverarbeitung in den USA durch Videodienst Vimeo: Wenn Sie auf "Alle Cookies akzeptieren“ klicken, willigen Sie zudem ein, dass ihre Daten i.S.v. Art. 49 Abs. 1 S. 1 lit. a) DSGVO in den USA verarbeitet werden dürfen. Die USA gelten nach derzeitiger Rechtslage als Land mit unzureichendem Datenschutzniveau. Es besteht das Risiko, dass Ihre Daten durch US-Behörden, zu Kontroll- und zu Überwachungszwecken, verarbeitet werden. Derzeit gibt es keine Rechtsmittel gegen diese Praxis vorzugehen. Sie können Ihre erteilte Einwilligung jederzeit für die Zukunft widerrufen. Diesen Widerruf können Sie über die „Cookie-Einstellungen“ hier im Tool ausführen.