Der Ausschuss für „Digitalisierung und Innovation der pharmazeutischen Berufsausübung“ der Bayerischen Landesapothekerkammer legt sein Positionspapier zur Telepharmazie in Apotheken vor.
In aktuellen, politischen wie gesellschaftlichen Debatten über die Weiterentwicklung der Arzneimittelversorgung in Zeiten des demographischen Wandels und zunehmender Digitalisierung spielt die „Telepharmazie“ mittlerweile eine zentrale Rolle. Dabei wird der Begriff höchst heterogen verwendet und die verschiedensten Settings darunter verstanden. Um diesbezüglich einen fachlich fundierten Debattenbeitrag zu leisten, insbesondere auch zu dem am Dienstag, den 11. Juni 2024 angesetzten Symposium der Bundesapothekerkammer zum Thema „Telepharmazie“, erarbeitete der Ausschuss für „Digitalisierung und Innovation der pharmazeutischen Berufsausübung (DiphaB)“ der Bayerischen Landesapothekerkammer das vorgelegte Positionspapier zur Telepharmazie.
Darin definieren die Verfasser erstmals aus pharmazeutischer Sicht, klare Leitlinien und Standards, um die Sicherheit, Qualität und Effizienz der Telepharmazie in der Apotheke vor Ort und Krankenhausapotheken zu gewährleisten. Sie beschreiben das große Potential der Telepharmazie, um die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln, insbesondere in ländlichen Regionen oder für Menschen mit eingeschränkter Mobilität zu verbessern und, um eine sichere Anwendung von Arzneimitteln zu gewährleisten.
Gleichzeitig ist es aus ihrer Sicht jedoch unerlässlich, dass diese neuen Möglichkeiten verantwortungsvoll und unter Berücksichtigung höchster pharmazeutischer und datenschutzrechtlicher Standards genutzt werden. Tenor des Positionspapiers ist dabei, dass Apotheken grundsätzlich bereits hochdigitalisiert arbeiten und die Telepharmazie als ergänzendes Angebot aus der Vor-Ort-Apotheke und Krankenhausapotheke zu sehen ist und somit dem Erhalt der bestehenden Strukturen dient. Niemand kann dabei die Chancen und Risiken der Telepharmazie besser beurteilen, als Apothekerinnen und Apotheker, die in rund 17.400 öffentlichen Apotheken jeden Tag drei Millionen Menschen mit Arzneimitteln versorgen.
Die Veröffentlichung dieses wegweisenden Positionspapiers leistet einen wesentlichen Beitrag zur aktuellen politischen Debatte und setzt einen wichtigen Impuls für die weitere Entwicklung der Telepharmazie im gesamten Gesundheitswesen. Dies zeigt auch, dass die Apothekerkammer Nordrhein (AKNR) ebenfalls am 10. Juni 2024 ein Whitepaper und Positionspapier zur Telepharmazie vorgelegt hat, dessen Inhalte mit dem hier genannten Hand-in-Hand-Geht.