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Jedes dritte Medikament wegen Arzneiform beratungs­bedürftig

17.11.2010 12:06 Uhr

Darf eine Tablette geteilt werden? Wie wird ein Spray richtig inhaliert? Was ist bei einem Wirk­stoff­pflaster zu beachten? Rund jedes dritte vom Arzt in Bayern verschriebene Arzneimittel, Hilfsmittel oder Medizinprodukt (29 Prozent) ist – unabhängig vom Wirkstoff – allein wegen seiner Dar­reichungs­form besonders beratungs­bedürftig. Dies hat das Deutsche Arznei­prüfungs­institut (DAPI) mit Rezeptdaten von Versicherten der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) für das Jahr 2009 ermittelt.

Darf eine Tablette geteilt werden? Wie wird ein Spray richtig inhaliert? Was ist bei einem Wirk­stoff­pflaster zu beachten? Rund jedes dritte vom Arzt in Bayern verschriebene Arzneimittel, Hilfsmittel oder Medizinprodukt (29 Prozent) ist – unabhängig vom Wirkstoff – allein wegen seiner Dar­reichungs­form besonders beratungs­bedürftig. Dies hat das Deutsche Arznei­prüfungs­institut (DAPI) mit Rezeptdaten von Versicherten der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) für das Jahr 2009 ermittelt.

Die Apotheken in Bayern gaben im Jahr 2009 insgesamt rund 27 Millionen Packungen besonders beratungs­bedürftiger Dar­reichungsformen an rund 4,5 Millionen GKV-Versicherte ab. Mehr als jeder zweite bayerische GKV-Patient, der mit Arzneimitteln versorgt wurde, brauchte mindestens ein solches Präparat.

„Arzneimittel werden oft unterschätzt. Eine Kopf­schmerz­tablette zu schlucken ist einfach. Schwieriger ist es, sich selbst Insulin zu spritzen oder mit einem Pulverinhalator richtig zu inhalieren“, so Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landes­apotheker­kammer. Werden Arzneimittel falsch angewendet oder falsch gelagert, bemerken Patienten dies selbst meist nicht. Fehl­an­wendungen können die Wirkung eines Präparats jedoch verändern oder zu Neben­wirkungen führen. Benkert: „Damit Medikamente richtig wirken und gut verträglich sind, sollte sich jeder Patient vom Apotheker die richtige Anwendung zeigen oder erklären lassen.“

Den größten Anteil der beratungs­intensiven Dar­reichungs­formen entfiel auf Tabletten, die grundsätzlich nicht geteilt werden dürfen: 2,4 Millionen GKV-Versicherte in Bayern erhielten magen­saft­resistent überzogene oder retardierte Tabletten. Auf Platz zwei folgten Medikamente, die gespritzt werden müssen (900.000 Patienten). Apotheker informierten über die richtige Anwendung weitere 920.000 Patienten, die Augen­arzneimittel brauchten, und 770.000 Patienten, die ein Medikament inhalierten.

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