Arzneimittel, die zu großer Hitze ausgesetzt sind, können ihre Wirksamkeit einbüßen. Apothekerin Kathrin Koller, Pressesprecherin der Apotheker in Bayern empfiehlt deshalb, Medikamente auch im Sommer an einem kühlen, dunklen Ort aufzubewahren: „Die optimale Lagertemperatur für die meisten Medikamente liegt bei 15 bis 25 Grad.“
Daneben gibt es spezielle Arzneimittel wie beispielsweise Insuline für Diabetiker, Impfstoffe oder in der Apotheke hergestellte Antibiotikasäfte für Kinder, die sogar im Kühlschrank gelagert werden müssen. Koller rät deshalb: „Am besten fragen Sie immer in der Apotheke nach, wie die einzelnen Medikamente aufbewahrt werden sollten.“
Isoliertaschen für die lange Autofahrt
Die Apotheken in Bayern beraten nicht nur zur Lagerung, sondern auch zum Transport aller Medikamente: Keinesfalls sollte man Medikamente im Auto liegen lassen, da sich der Innenraum bei hohen Außentemperaturen schnell stark aufheizt. Bei kurzen Autofahrten können Medikamente im Sommer während der Fahrt unter dem Vordersitz verstaut werden, denn hier bleibt es relativ kühl. Für die Fahrt in den Sommerurlaub empfiehlt Apothekerin Koller, alle nötigen Arzneimittel in eine Isoliertasche zu packen: „Gerade für empfindliche Arzneimittel ist eine Beratung durch die Apotheken besonders wichtig. Dies gilt vor allem, wenn es sich um kühlkettenpflichtige Medikamente handelt, die vom Hersteller über die Apotheke bis zum Patienten ohne Unterbrechung im vorgeschriebenen Temperaturbereich gehalten werden müssen.“
Apotheken in Bayern geben Tipps zur Anwendung von Medikamenten im Sommer
Hohe Temperaturen können die Wirkung von Medikamenten im Körper verändern – das muss bei der Anwendung berücksichtigt werden. Zu nennen sind hier zum Beispiel blutdrucksenkende Arzneimittel, Entwässerungsmittel, Schlafmittel, Abführmittel oder Medikamente gegen Depressionen. Sie können den Flüssigkeitshaushalt und die Abkühlungsmechanismen des Körpers beeinflussen. Apothekerin Koller: „Bei Hitze ist also möglicherweise eine Dosisanpassung erforderlich. Aber bitte ändern Sie Ihre Dosierung nicht selbst, sondern sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber!“ Auch Patientinnen und Patienten, die arzneimittelhaltige Pflaster verwenden, sollten vorsichtig sein: „Bei Hitze steigt die Durchblutung der Haut. Deshalb kann aus einem arzneimittelhaltigen Pflaster mehr Wirkstoff ins Blut abgegeben werden. Das kann gefährlich werden!“, erklärt Koller und rät: „Lassen Sie sich dazu in Ihrer Apotheke beraten.“
Sonnenschutz nicht vergessen!
Einige Arzneimittel können auch die Haut lichtempfindlicher machen. Dadurch kommt es schneller zu Sonnenbrand, der wiederum die Entstehung von Hautkrebs begünstigt. Deshalb ist ein konsequenter Sonnenschutz im Sommer für betroffene Personen besonders wichtig.