Schnupfen, Halsweh, Fieber –jetzt beginnt wieder die typische Erkältungszeit. Das, was landläufig als „Grippe“ bezeichnet wird, ist eigentlich nur ein „grippaler Infekt“. Nach einer Woche ist meist alles wieder vorbei. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Sprecher der Apotheken in Bayern erklärt den Unterschied zur „echten Grippe“ und gibt Tipps, wie man sich davor am besten schützen kann.
Eine Grippe hat mit einem grippalen Infekt sehr wenig gemein. Eine Erkältung verläuft viel milder als eine Grippe. Typisch für eine „echte“ Grippe (Influenza) sind plötzlich auftretendes, sehr hohes Fieber, Schüttelfrost sowie Kopf- und Muskelschmerzen. Auch Halsschmerzen und ein lang anhaltender trockener Husten können hinzukommen. Die Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst und schwächt den Körper über Wochen hinweg. Gefährdet sind vor allem ältere, kreislaufgeschwächte Menschen. Die „echte“ Grippe ist eine schwerwiegende Erkrankung, die in Epidemien auftritt. Im schlimmsten Fall kann sie tödlich verlaufen.
Impfen im Oktober, November
Als wirksamsten Schutz vor der Influenza empfiehlt Apotheker Schmitt die jährliche Impfung. Vor allem Menschen über 60 sollten sich impfen lassen. „Neben Senioren raten wir aber auch Menschen mit geschwächten Abwehrkräften, chronisch Kranken und medizinischem Personal zur jährlichen Impfung", so Apotheker Schmitt. Da sich Grippeviren verändern und jeden Winter neue Typen auftreten, muss man sich jedes Jahr neu impfen lassen. Wichtig ist, dass man sich rechtzeitig, also noch vor Beginn der Influenzasaison, wenn der Körper noch nicht geschwächt ist, impfen lässt.
„Wir beobachten den Trend, dass Menschen sich erst impfen lassen, wenn die Grippewelle bereits heranrollt, oder in den Medien darüber berichtet wird. Dann ist es oft schon zu spät, denn der Impfschutz beginnt erst ca. 2 Wochen nach der Impfung“, sagt Schmitt.
Kaum Unverträglichkeiten und Risiken bei der Impfung
Die Grippeschutzimpfung gilt als ausgesprochen gut verträglich. „Wie jede Impfung belastet sie zunächst das Immunsystem etwas. Es kann auch zu Rötungen oder leichten Schwellungen an der Impfstelle kommen, die schnell wieder abklingen und auch diese Impfung kann natürlich eine unangenehme Unverträglichkeitsreaktion auslösen, erklärt Schmitt. Trotzdem: „Im Risikovergleich zur Grippeerkrankung sind mögliche Impfschäden eher selten und die Folgen kaum jemals dramatisch. Eine echte Grippe hingegen kann tödlich enden“, warnt Apothekensprecher Schmitt.