Mit Unverständnis und tiefer Enttäuschung nehmen die Delegierten der Bayerischen Landesapothekerkammer die Ergebnisse der Koordinierungsgespräche zum AMNOG zur Kenntnis.
Die Offizinapotheken – obwohl nur zu 2,5 % an den Gesamtkosten der GKV beteiligt - werden durch das AMNOG als einzige Leistungserbringer mit existenzbedrohenden finanziellen Einbußen belegt. Das unausgewogene und in seinen Konsequenzen nicht durchdachte gesundheitspolitische Konzept der Bundesregierung schlägt für eine typische Apotheke mit 10.000 Euro nicht kompensierbarem Rohertragsverlust und damit mit 14 % des Bruttogewinns direkt durch, nimmt vielen Apotheken in Bayern die Luft zum Atmen und gefährdet die Arbeitsplätze von qualifiziertem pharmazeutischen Personal.
Apothekerinnen und Apotheker tragen bereits jetzt mit der Umsetzung von Rabattverträgen mit einem Einsparvolumen von fast einer Milliarde Euro erheblich zur Stabilisierung der Finanzen der gesetzlichen Krankenkassen bei. Für die steigenden Ausgaben im Arzneimittelbereich sind nicht die Apotheken, sondern ausschließlich die Preisbildung der Hersteller verantwortlich.
Dass nun die Apotheken verstärkt und dramatisch belastet werden und damit für die zusätzliche Finanzierung anderer Leistungserbringer herhalten müssen, ist nicht mehr nachvollziehbar und auch nicht hinnehmbar.
Wir fordern deshalb die verantwortlichen Politiker in Bundestag und Bundesrat auf, diese einseitige und unverhältnismäßige Belastung der Apotheken im AMNOG zu beseitigen. Ansonsten sehen die Delegierten der Bayerischen Landesapothekerkammer die Versorgung der täglich mehr als 500.000 Patientinnen und Patienten durch bayerische Apotheken ernsthaft gefährdet.