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„Apotheke der Zukunft – wohin wollen wir?“ Berufspolitische Diskussion beim pharmacon in Schladming

| News, Gesundheitspolitik, Veranstaltung

Beim pharmacon Schladming diskutierte der Vorstand der Bundesapothekerkammer mit Kongressteilnehmenden zum Thema „Apotheke der Zukunft – wohin wollen wir?“. Die zweistündige Diskussion umfasste vier Themen: pharmazeutische Dienstleistungen (pDL), Digitalisierung, Nachwuchsgewinnung und die interprofessionelle Zusammenarbeit.

Dr. Hannes Müller eröffnete die Diskussion mit einem Impulsvortrag. Er zeigte auf, dass sich die Apotheke der Zukunft an den Bedürfnissen der Patientinnen und Patienten sowie der Gesellschaft orientieren müsse. Als Stichworte nannte er unter anderem die demografische Entwicklung, den erwarteten Hausärztemangel und die veränderten Patientenbedürfnisse. Bei der Entwicklung neuer Angebote schlug er vor, sich auch an den Erfahrungen anderer Länder zu orientieren. Beispiele seien unter anderem der „New Medicine Service“ aus Großbritannien, die Messung von Blutwerten in der Offizin mit apothekerlicher Entscheidungskompetenz sowie Impfungen gegen Infektionskrankheiten zusätzlich zu Grippe und Covid-19. Eine große Chance sah er in Dienstleistungen, die das Apothekenteam direkt am Patienten oder der Patientin erbringt. Diese würden die Attraktivität der Offizintätigkeit für junge Approbierte erhöhen.

Dr. Ina Lucas sah eine große Chance darin, dass Apothekenleiterinnen und -leiter sich mit ihren Apothekenteams intensiv über die Weiterentwicklung der jeweiligen Apotheke austauschen. Eine wertschätzende interne Kommunikation und interne Schulungen könnten dazu beitragen, neue Herausforderungen zu meistern. Zur Einführung der pDL gäbe es immer wieder Bedenken, dass Ärzte diese als Konkurrenz empfinden könnten. Lucas riet dazu, mit der pDL zu Inhalativa zu beginnen – diese würde von Patientinnen und Patienten und auch von den Verordnenden sehr geschätzt.

Franziska Scharpf rief die Apotheken, die derzeit noch keine pDL anbieten, dazu auf, einfach anzufangen. „Man muss aus der Komfortzone raus und sich erreichbare Ziele setzen. Dann wird es jeden Tag ein bisschen leichter und nach und nach etabliert sich eine neue Routine.“ Ähnlich sei es mit den Impfungen in Apotheken gewesen. Diese wären erst vor wenigen Jahren gestartet und werden heute von vielen Patientinnen und Patienten sehr geschätzt. Sie wolle sich dafür einsetzen, dass weitere Impfungen gesetzlich bald ermöglicht werden – die Apotheken stünden bereit.

Dr. Maike Fedders berichtete von ihren Erfahrungen als Krankenhausapothekerin. Durch die Einführung von strukturierten Schulungsprogrammen für Pharmazeuten im Praktikum (PhiPs) in Krankenhausapotheken sei die Zufriedenheit auf beiden Seiten gestiegen. Die Zusammenarbeit zwischen den Heilberufen sei im Krankenhaus grundsätzlich sehr gut. „Die Arzneimitteltherapien werden immer komplexer, niemand kann noch alles überblicken.  Die Ärzte fragen bei uns in der Krankenhausapotheke immer häufiger nach konkreten Vorschlägen, zum Beispiel Chirurgen bei Patientinnen mit Polymedikation. Aber eine gute Zusammenarbeit und das Vertrauen in die apothekerliche Kompetenz muss man sich auch erarbeiten.“ Die Arbeitsabläufe bei Entlassrezepten seien nicht nur für Apotheken, sondern auch auf der Seite des Krankenhauses ein Bürokratiemonster. 

Dr. Armin Hoffmann betonte, dass die Pharmazie weiterentwickelt werden müsse. „Wir wollen eine moderne Pharmazie leben!“ Er machte Apothekerinnen und Apothekern Mut, über ihre Kompetenzen selbstbewusst zu sprechen, etwa in lokalen Arbeitskreisen mit Ärztinnen und Ärzten oder im Kontakt mit Pflegekräften. Wenn sich Apothekerinnen und Apotheker in der Prävention engagieren, würde das nicht nur auf Patientenseite geschätzt, es mache auch die Tätigkeit in der Offizin attraktiver. Er wolle mit der Nutzung digitaler Werkzeuge, auch mit Künstlicher Intelligenz, im Apothekenteam Ressourcen heben für die Arbeit mit den Patientinnen und Patienten. Als Beispiel nannte er die automatisierte Abwicklung reiner Logistikprozesse oder das Verfassen von Texten. Er sieht zudem regulatorische Möglichkeiten, den Apothekerberuf für Mitarbeitende attraktiver zu machen. Dazu gehört für ihn unter anderem die Flexibilisierung der Arbeitszeiten. 

An der berufspolitischen Veranstaltung nahmen mehr als 200 Teilnehmende live in Schladming und weitere online teil. Aufgelockert wurde die Diskussion durch interaktive Umfragen, an den sich Teilnehmende via QR-Code beteiligen konnten. Moderiert wurde die Diskussion von Alexander Müller, Chefredakteur der Pharmazeutischen Zeitung.

Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite der ABDA.

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