Das bayerische Gesundheitsministerium erleichtert Menschen über 80 Jahren den Zugang zur Corona-Impfung. Die Apotheken im Freistaat werden dabei eine Rolle bei der Information der Zielgruppe spielen - mancherorts vielleicht auch bei der Anmeldung zur Impfung. Aber derzeit gibt es weder Anmeldekarten noch Informationsflyer in den Apotheken vor Ort. Eine inzwischen auch von mehreren Medien aufgegriffene Pressemitteilung des Ministeriums war diesbezüglich missverständlich.
Viele Kundinnen und Kunden fragten bereits in ihren Apotheken vor Ort nach. Die Apothekerinnen und Apotheker konnten nur abwinken, weil sie bislang gar nicht über Material des Ministeriums verfügen können.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek erklärt in der besagten Pressemitteilung: "Das Gesundheitsministerium verschickt ab dem 18. Februar an alle bayerischen Landkreise und kreisfreien Städte Karten, mit denen sich Menschen über 80 Jahren besonders leicht für die Corona-Impfung anmelden können. Auf den Karten können sie ihren Namen, ihre Telefonnummer und ihre Postleitzahl angeben und diese Infos mit einem beigefügten vorfrankierten Umschlag an das Impfzentrum zurückschicken. Anschließend ruft das Impfzentrum sie an, um einen Impftermin zu vereinbaren."
Anmeldekarten und Freiumschläge auf dem Weg zu den Kreisverwaltungsbehörden
Zur Klarstellung: Diese Anmeldekarten und Freiumschläge sind erst heute vom Ministerium verschickt worden - und zwar gezielt an die Kreisverwaltungsbehörden, die auch für die Informationsarbeit vor Ort verantwortlich sind. Wie die Karten und Umschläge dann in den Landkreisen und kreisfreien Städten an die Seniorinnen und Senioren verteilt werden, obliegt dann den Behörden.
Möglicherweise spielen die Apotheken dabei dann eine Rolle. Holetschek hat sie als bewährten und bürgernahen Kanal jedenfalls auf dem Zettel. "Wir schlagen vor, sie etwa in öffentlichen Gebäuden, Apotheken oder Arztpraxen auszulegen, wo Betroffene sie sich nehmen können", wird der Minister in der Pressemitteilung zitiert. Ob es dazu kommt, entscheidet sich aber jeweils vor Ort. In jedem Fall werden Karten und Freiumschläge erst in einigen Tagen in den Apotheken sein.
Flyer voraussichtlich ab Ende des Monats in den Apotheken
Flyer zur Information über die Aktion erhalten die bayerischen Apotheken hingegen direkt vom Ministerium. In Abstimmung mit der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK) und dem Bayerischen Apothekerverband e.V. (BAV) und unter Mithilfe des Großhandels wird die ebenfalls in der Pressemitteilung angesprochene "Broschüre [...], die in einfacher Sprache über die Corona-Schutzimpfung informiert", unter anderem direkt an die Apotheken versendet.
Noch sind diese Flyer aber gar nicht in Druck. Voraussichtlich werden sie erst Ende des Monats in den Apotheken eintreffen.
Wer Fragen zur Anmelde-Aktion zu Corona-Impfungen für Über-80-Jährige hat, wendet sich bitte direkt an das Staatsministerium für Gesundheit und Pflege oder an die zuständige Kreisverwaltungsbehörde, also an das jeweilige Landratsamt oder Kreisverwaltungsreferat.