Von 3. bis 8. Juni 2024 findet in vielen Apotheken in der Region die Aktion „Ihre Apotheke mit Herz“ statt. Eine gemeinsame Initiative der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), des WIPIG – Wissenschaftliches Institut für Prävention im Gesundheitswesen der BLAK, der Bayerischen Akademie für Klinische Pharmazie der BLAK und der Assmann-Stiftung für Prävention mit dem Ziel Bürgerinnen und Bürger in Bayern für das Thema Herzgesundheit zu sensibilisieren.
Kundinnen und Kunden werden in dem Aktionszeitraum aufgefordert in den bayerischen Apotheken ihren Blutdruck standardisiert – entweder als pharmazeutische Dienstleistung bei anspruchsberechtigten Personen oder gegen eine entsprechende Schutzgebühr messen zu lassen. Dieser ist einer der erforderlichen Werte für eine Herzalterbestimmung auf der Webseite www.herzalter-bestimmen.de. Ein erhöhtes Herzalter steht nicht selten mit einem erhöhten Herzinfarkt-Risiko in Verbindung. Die Methode zur Bestimmung des Herzalters basiert auf den Originaldaten der PROCAM-Studie (Prospective Cardiovascular Münster Study), eine der weltweit größten Langzeit-Beobachtungsstudien mit 50.000 Teilnehmern bezüglich Morbidität und Mortalität mit Schwerpunkt Herz- und Gefäßkrankheiten. In den vergangenen dreieinhalb Jahren haben ca. 700.000 Personen in Deutschland ihr Herzalter bestimmt. Bei einem großen Teil lag dabei das Herzalter höher als das tatsächliche Lebensalter.
Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind immer noch eine der häufigsten Ursachen für eine eingeschränkte Lebensqualität und vorzeitigen Tod. Die Apotheken vor Ort können und wollen ihren Beitrag zum Thema Vorsorge leisten – dafür sind sie bestens aufgestellt. Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer erklärt: „Mit dieser Aktion wollen wir zeigen, wie es für jede und jeden möglich ist, in nur wenigen Minuten eine erste, persönliche Risikoeinschätzung für einen Herzinfarkt zu erhalten. Die Einbindung der Apotheken vor Ort ist dabei wichtig, denn die Teams dort sind oft erste Ansprechpartner in Sachen Gesundheitsfragen und können persönlich beraten und vor Ort auch eine qualitätsgesicherte Blutdruckmessung vornehmen.“
Professor Gerd Assmann, Vorstandsvorsitzender der Assmann-Stiftung für Prävention: „Die Apotheken vor Ort sollten in der Primärprävention eine bedeutendere Rolle bekommen. Ich sehe die Apothekerinnen und Apotheker nicht nur als Einzelhandelskaufleute, in erster Linie sind sie Heilberufler, die eine Fürsorgepflicht für die Gesundheit der Menschen haben. Deshalb sind sie auch ein idealer Kooperationspartner für die Aktion. Die Apotheke ist eine niederschwellige Anlaufstelle für eine erste Einschätzung der Herzgesundheit und die standardisierte Blutdruckmessung.“ Laut Assmann gibt es in Deutschland ein klares Defizit in der Prävention. Gerade bei Herz-Kreislauferkrankungen kann durch Vorbeugung, sprich eine gesunde Lebensweise, die Lebensqualität verbessert und Leben gerettet werden.
Auch Benkert wies auf die Bedeutung der Apotheken in der Prävention hin, immerhin haben sie täglich bundesweit ca. vier Millionen Kundenkontakte. Deshalb fordert er auch, die Apotheken in den Leitfaden zur Prävention der Krankenkassen mit aufzunehmen. „Die pharmazeutischen Dienstleistungen sind ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung.“ Denn die Dienstleistung „Standardisierte Risikoerfassung hoher Blutdruck“ stellt bereits auf die Vorsorge und Früherkennung ab, aber auch die weiteren Dienstleistungen aus der Vor-Ort-Apotheke wie beispielsweise die erweiterte Medikationsberatung bei Polymedikation trägt dazu bei, dass die Arzneimitteltherapie sicherer und wirksamer wird. Ob Patientinnen und Patienten Anspruch auf pharmazeutische Dienstleistungen haben, kann über die Webseite www.pharmazeutische-dienstleistungen.de geprüft werden. Alles im Allen dient es dem Patientenwohl und somit der individuellen (Herz-)Gesundheit.