Unter dem Titel „#Mit Hitze keine Witze“ lud das Bündnis Hitzeschutz Bayern am 3. Juni 2024 Expertinnen und Experten aus allen Bereichen der Gesundheitsversorgung in die Bayerische Landesärztekammer (BLÄK) ein, um im Rahmen des bundesweiten Hitzeaktionstags am 5. Juni auf die Gesundheitsgefahren von Hitzewellen und mögliche Gegenmaßnahmen aufmerksam zu machen.
Im Rahmen des Symposiums referierte die Vizepräsidentin der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK), Dr. Sonja Mayer, zum Thema „Hitzeschutztipps aus Ihrer Apotheke vor Ort“. Daneben berichteten die Bündnispartnerinnen und -partner von zahlreichen weiteren Projekten in Bayern zur Verbesserung des Hitzeschutzes. Zudem wurden Forderungen an die Politik für ein Hitze-resilientes Deutschland bekräftigt. Dazu gehört einmal mehr ein klarer gesetzlicher Rahmen für gesundheitlichen Hitzeschutz auf Bundes-, Landes- und kommunaler Ebene. Dies gilt auch für Gesundheits- und Pflegeeinrichtungen, sowie für Betriebe, Kitas und Bildungseinrichtungen. Zudem sollte Hitzeschutz auch in relevanten Rechtsnormen und Verordnungen anderer Sektoren berücksichtigt werden. Hierzu gehören insbesondere das Baurecht und das Arbeitsrecht. Somit kann ein Beitrag zur Gesundheit der Bevölkerung geleistet werden.
„Aufgrund des Klimawandels sind zukünftig immer häufigere und länger andauernde Hitzeperioden zu erwarten, die der Gesundheit der Menschen in Bayern erheblich schaden können. Bereits jetzt kommt es jedes Jahr zu zahlreichen hitzebedingten Todesfällen. Als Bündnis wollen wir deshalb Wissen über die gesundheitlichen Folgen von Hitze in Gesundheitseinrichtungen, bei unseren betreuten Patientinnen und Patienten, sowie in der Bevölkerung verbreiten“, erklärt Dr. Gerald Quitterer, Präsident der Bayerischen Landesärztekammer. Das Bündnis Hitzeschutz Bayern besteht aus über 15 Akteurinnen und Akteuren des Gesundheitssektors im Freistaat.
Professor Dr. Harald Lesch, Fakultät für Physik der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München, ergänzte: „In Europa steigen die Temperaturen deutlich schneller als im globalen Mittel. Gleichzeitig gibt es aufgrund der demographischen Entwicklungen deutlich mehr Risikopersonen als in anderen Ländern. Das führt dazu, dass die Gesundheitsgefahren durch Hitze in Deutschland besonders hoch sind. Zudem müssen wir uns in Zukunft auf deutlich gefährlichere meteorologische Hitzeszenarien einstellen. Deshalb ist es sehr wichtig, dass Gesundheitsakteure Verantwortung für Hitzeschutz übernehmen und mit dem Hitzeaktionstag Politik und Gesellschaft wachrütteln.“
Dr. Martin Herrmann, 1. Vorsitzender der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit e.V. und Moderator des Symposiums, fügte hinzu: „In diesen Tagen beteiligen sich mehr als 50 Schlüsselinstitutionen mit über hundert Veranstaltungen am 2. bundesweiten Hitzeaktionstag. Sie alle setzen Hitzeschutz für dieses, aber auch für die nächsten Jahre auf die Agenda. Das ist ein Appell an alle, Hitzegefahren ernst zunehmen und Hitzeschutz konsequent umzusetzen. Wir übernehmen Verantwortung für ein Hitze-resilientes Deutschland, fordern aber von den politischen Entscheidungsträgern, Hitzeschutz gesetzlich und haushalterisch zu verankern. Auch aus wirtschaftlichen Gründen können wir es uns nicht leisten, ungenügend auf die steigenden Gesundheitsgefahren durch Hitze vorbereitet zu sein.“
Für die Bayerische Landesapothekerkammer waren bei der Veranstaltung neben Frau Dr. Mayer die zweite Vizepräsidentin Franziska Scharpf, Vorstandsmitglied Dr. Christoph Sturm und der stv. Geschäftsführer Dr. Peter Killian anwesend.
Im Video erläutert BLAK-Vizepräsidentin Dr. Sonja Mayer, wie man sich vor Hitze schützen kann.