Eine gute Nachricht zur Bayerischen Demenzwoche, die von 17. bis 26. September läuft: Die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) unterstützt das Projekt „Digitales Demenzregister Bayern“ (digiDEM Bayern). Das Demenz-Forschungsprojekt zielt darauf ab, die Lebensbedingungen von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen zu verbessern. Mit Leben füllen wird sich die Zusammenarbeit mit dem Netzwerk „Demenzfreundliche Apotheke“.
„Unsere demenzfreundlichen Apotheken haben sich als niedrigschwelliges Hilfsangebot für Betroffene und Angehörige in Wohnortnähe etabliert und bewährt – mittlerweile in 15 Städten und 18 Landkreisen im Freistaat“, sagt Cynthia Milz, BLAK-Vorstandsmitglied und Sprecherin des Direktoriums des Wissenschaftlichen Instituts für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) der BLAK. „Bei digiDEM sind wir sehr gerne mit an Bord, weil auch dieses Projekt das Leben mit Demenz in Bayern verbessern hilft.“
Angehörigenampel und andere Angebote
digiDEM Bayern baut für Bayern ein digitales Demenzregister auf, um den Langzeitverlauf der Erkrankung besser zu verstehen und einen Überblick zur Angebotslandschaft zu erhalten. Dafür werden aktuell Menschen mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen oder Demenz und ihre pflegenden Angehörigen zu ihrer Situation systematisch befragt. Darüber hinaus stellt digiDEM Bayern Online-Angebote zur Unterstützung im Alltag bereit. So gibt es seit Januar 2021 beispielsweise die „Angehörigenampel“: einen kostenlosen, anonymen Selbsttest, der pflegenden Angehörigen mittels gezielter Fragen den Grad ihrer persönlichen Belastung anzeigt und ihnen damit einen Anstoß zur Veränderung der Lebenssituation gibt. Auf derartige Angebote werden die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den demenzfreundlichen Apotheken künftig gezielt hinweisen können.
Ziel: Flächendeckende Kenntnisse über Versorgungssituation gewinnen
„Wir freuen uns sehr über die Zusammenarbeit mit der BLAK“, erklärt der Neurologe und Versorgungsforscher Prof. Peter Kolominsky-Rabas, Leiter des Zentrums für Health Technology Assessment (HTA) und Public Health der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg und einer der Projektleiter von digiDEM Bayern. „Unser Ziel ist es, möglichst flächendeckend Kenntnisse über die Versorgungssituation vor Ort zu erlangen. Als vertrauter Ansprechpartner von Betroffenen sind die demenzfreundlichen Apotheken insbesondere in den ländlichen Regionen in Bayern für uns eine wichtige Säule im Projekt digiDEM Bayern.“
digiDEM Bayern
In Bayern leben derzeit mehr als 240.000 Menschen mit Demenz, bis 2030 wird die Zahl voraussichtlich auf 300.000 ansteigen. Die zukünftige Versorgung der Betroffenen stellt für die Gesellschaft eine der größten Herausforderungen dar. Dieser Herausforderung begegnet digiDEM Bayern, ein Projekt der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, des Universitätsklinikums Erlangen und des Medical Valley EMN e.V., mit digitalen Lösungen. Das Projekt wird vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege gefördert. Weitere Informationen finden Sie auf der Webseite des Projekts.
Demenzfreundliche Apotheke
Das Projekt ‚Demenzfreundliche Apotheke‘ startete im Jahr 2014 auf Initiative des Qualitätszirkels Pharmazeutische Betreuung Augsburg der Bayerischen Landesapothekerkammer und der Alzheimer Gesellschaft Augsburg. Informationen, Materialien und Hintergründe zum Netzwerk finden Sie auf der WIPIG-Website.
WIPIG
Die Bayerische Landesapothekerkammer hat 2007 das Wissenschaftliche Institut für Prävention im Gesundheitswesen (WIPIG) als Institut zur Förderung des Präventionsgedankens und zur Erstellung von Präventionskonzepten gegründet. Der angestrebte Wissenszuwachs für den Bereich der Prävention soll im Interesse der Allgemeinheit gleichermaßen der Apothekerschaft wie auch den übrigen Beteiligten im Gesundheitswesen zur Verfügung stehen. Weitere Informationen finden Sie auf der WIPIG-Website.