Ältere Menschen leiden oft besonders unter der extremen Hitze. Kathrin Koller, Pressesprecherin der Apotheker in Bayern gibt Tipps, worauf Seniorinnen und Senioren bei sommerlichen Temperaturen achten können. „Das Wichtigste ist, ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen“, sagt Koller. „Auch wenn Sie sich nur im Inneren aufhalten, sollten Sie bewusst darauf achten, genügend zu trinken. Denn gerade bei älteren Menschen ist das Durstgefühl oft nicht mehr vorhanden,“ erklärt Koller.
Um dem Körper die durch Schwitzen verlorengegangenen Mineralien wieder zuzuführen, empfiehlt Koller stilles Mineralwasser. Dieses kann nach Belieben aromatisiert werden, beispielsweise mit Zitrone, Ingwer oder Pfefferminze. „Trinken Sie keine eiskalten Getränke, da diese den Kreislauf zusätzlich belasten“, so Koller.
Ihre Ernährung können Senioren ebenfalls an die heißen Temperaturen anpassen: Schwer verdauliche, fettreiche oder üppige Mahlzeiten liegen schwer im Magen und sind deshalb nicht zu empfehlen. Apothekerin Koller rät zu leichten Kohlenhydraten, viel Obst, Salat und frischem Gemüse.
Medikamentendosierung anpassen und Sonnenschutz nicht vergessen
Auch die Medikamenteneinnahme ist bei Senioren ein wichtiges Thema: „Hitze kann die Wirkung einiger Medikamente verändern – das muss bei der Anwendung berücksichtigt werden“, so Koller. Zum Beispiel können blutdrucksenkende Arzneimittel, Entwässerungsmittel, Schlafmittel, Abführmittel oder Medikamente gegen Depressionen den Flüssigkeitshaushalt und die Abkühlungsmechanismen des Körpers beeinflussen. „Bei Hitze ist möglicherweise eine Dosisanpassung erforderlich. Bitte ändern Sie Ihre Dosierung aber nicht selbst, sondern sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber!“, rät Koller. Dies gilt auch für Menschen mit Diabetes. Zudem können einige Arzneimittel die Haut lichtempfindlicher machen. Dadurch kommt es schneller zu Sonnenbrand, der wiederum die Entstehung von Hautkrebs begünstigt. Deshalb ist ein konsequenter Sonnenschutz im Sommer für betroffene Personen besonders wichtig.
Arzneimittel im Sommer vor Hitze schützen
Hitze kann Arzneimittel beschädigen, ohne dass das äußerlich erkennbar ist. Werden beispielsweise Asthmasprays in der direkten Sonne gelagert, können sich Dosiergenauigkeit und Wirksamkeit verändern. Bei Cremes kann Hitze die Konsistenz verändern und die Bestandteile können sich trennen. Auch einmal geschmolzene Zäpfchen dürfen nicht mehr verwendet werden, denn die Wirkstoffe können sich in der flüssigen Grundlage ungleichmäßig verteilen.
Die meisten Arzneimittel sollen zwischen 15 und 25 Grad gelagert werden. In der Wohnung kann man sie auch im Hochsommer in einem ungekühlten Schrank verstauen. Aber einige Arzneimittel gehören in den Kühlschrank, zum Beispiel Insuline. Koller: „Es gibt außerdem kühlkettenpflichtige Arzneimittel, die auch während des Transports von der Apotheke zum Patienten eine kontinuierliche Kühlung brauchen. Diese eignen sich nicht für einen Versand per Post.“ Koller empfiehlt deshalb, kühlpflichtige Arzneimittel in einer Apotheke vor Ort zu beziehen.