Um in Deutschland als Apothekerin oder Apotheker arbeiten zu können, braucht man eine Berufserlaubnis. Voraussetzung hierfür sind Deutschkenntnisse entsprechend dem sogenannten Sprachniveau C1 (kompetente Sprachbeherrschung), die alle Apothekerinnen und Apotheker, die ihr Studium im Ausland abgeschlossen haben, bei einer Fachsprachenprüfung nachweisen müssen. Seit April 2017 ist die Bayerische Landesapothekerkammer für diese Prüfung zuständig und hat bis 22. Mai 2019 exakt 200 ausländische Apothekerinnen und Apotheker geprüft. 162 Prüflinge haben die Prüfung bestanden. In der Fachsprachenprüfung müssen die Prüfungskandidaten ein simuliertes Gespräch zwischen Apotheker und Patient führen, sich in einem weiteren Gespräch mit einem anderen Apotheker austauschen und einen schriftlichen Prüfungsteil absolvieren.
Mehrheit der Prüflinge aus Nicht-EU-Ländern
Thomas Benkert, Präsident der Bayerischen Landesapothekerkammer erklärt die Wichtigkeit dieser Fachsprachenprüfung: „Die ausländischen Kolleginnen und Kollegen sind fachlich gut ausgebildet, aber im beruflichen Alltag ist die Kommunikation mit Patienten, Kunden und Kollegen sehr zentral. Vor allem wegen des Patientenschutzes ist es wichtig, dass die ausländischen Kollegen alle Verschreibungen verstehen und die Patienten und Kunden auf Deutsch gut beraten können.“ Bei den Fachsprachenprüfungen kamen bisher die weitaus meisten Prüflinge aus Nicht-EU-Ländern. Den größten Anteil aus den sogenannten Drittstaaten machten syrische Prüflinge aus, weitere kamen aus Bosnien und Herzegowina, Serbien, Ägypten, Albanien, Armenien, Irak, Libyen, Nordmazedonien, Tunesien, Ukraine, Venezuela und Weißrussland. Insgesamt 84 Apothekerinnen und Apotheker kamen bis Mai 2019 aus EU-Staaten wie Italien, Kroatien, Spanien, Rumänien, Griechenland, Ungarn und Großbritannien.
Gute Aussichten auf einen festen Arbeitsplatz
Ausländische Apotheker haben gute Chancen, nach Anerkennung ihres Apothekerdiploms, in Bayern einen Arbeitsplatz zu finden. Gerade in ländlichen Gebieten werden Apothekerinnen und Apotheker immer wieder dringend gesucht.