Die Impfstoffverteilung des Pockenimpfstoffs Imvanex® soll offenbar nicht wie üblich über den pharmazeutischen Großhandel und die Apotheken erfolgen. Das geht aus den Informationen des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) hervor.
In Deutschland sind im Mai 2022 erstmals Fälle von Affenpocken aufgetreten. In der EU ist der Pockenimpfstoff Imvanex® zugelassen, der auch zum Schutz vor Affenpocken eingesetzt werden kann.
Die Ständige Impfstoffkommission (STIKO) hat am 9. Juni 2022 einen Beschlussentwurf zur Impfung gegen Affenpocken vorgelegt. Vorbehaltlich der Rückmeldungen aus dem nun laufenden Stellungnahmeverfahren gibt die STIKO folgende Empfehlungen für Personen ab 18 Jahren mit dem Pockenimpfstoff Imvanex®:
(1) Postexpositionsprophylaxe nach Affenpocken-Exposition
(2) Indikationsimpfung für Personen mit einem erhöhten Expositions- und/oder Infektionsrisiko
Da der Impfstoff zunächst nur eingeschränkt verfügbar sein wird, empfiehlt die STIKO, bevorzugt exponierten Personen eine Postexpositionsprophylaxe anzubieten. Die Grundimmunisierung sollte mit zwei Impfstoffdosen in einem Abstand von mindestens 28 Tagen erfolgen (subkutane Applikation). Bei Personen, die in der Vergangenheit bereits gegen Pocken geimpft wurden, reicht eine einmalige Impfstoffgabe aus.
Die Pressemitteilung der STIKO zur Affenpocken-Impfempfehlung finden Sie unter folgendem Link:
Deutschland hat 40.000 Impfstoffdosen bestellt, die jedoch nach Informationen des BMG wahrscheinlich nicht über den normalen Vertriebsweg, also pharmazeutischer Großhandel und Apotheke zu beziehen sein werden. Der Impfstoff wird zunächst an ein zentrales Lager des Bundes geliefert und soll über die Länder verteilt werden. Genauere Informationen dazu sind im Moment noch nicht bekannt.