Die Schilddrüse beeinflusst die Funktion und die Gesundheit des gesamten Organismus. Anlässlich des Weltschilddrüsentags am 25. Mai empfiehlt Dr. Volker Schmitt, Geschäftsführer der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK): „Jeder kann etwas für die Gesundheit seiner Schilddrüse tun. Wichtig sind dabei ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene und jodreiche Ernährung, zu der unter anderem Fisch, Milchprodukte und Jodsalz gehören.“
Wurde beim Arzt bereits eine Funktionsstörung der Schilddrüse festgestellt und das passende Medikament verordnet, ist eine konsequente Einnahme zum richtigen Zeitpunkt für eine erfolgreiche Therapie entscheidend. Schilddrüsenhormone beispielsweise sollten morgens eine halbe Stunde vor dem Frühstück genommen werden. Apotheker Dr. Volker Schmitt rät Schilddrüsenpatientinnen und -patienten deshalb, sich genau in der Apotheke beraten zu lassen. Neben einem verbesserten Therapieerfolg können dadurch auch mögliche Wechselwirkungen reduziert werden - ob mit rezeptfreien Eisenpräparaten, bestimmten Schmerzmitteln, Blutverdünnern oder Lebensmitteln.
Veränderte Aktivität bei der Hälfte der über 45-Jährigen
Bei fast 50 Prozent der über 45-Jährigen in Deutschland ist die Aktivität der Schilddrüse verändert: Sie ist zu groß, weist Knoten auf oder beides. Die Symptome für eine veränderte Schilddrüse sind vielfältig: Abgeschlagenheit, Antriebslosigkeit und Kälteempfindlichkeit weisen auf eine zu geringe Aktivität hin. Eine Überfunktion der Schilddrüse hingegen begünstigt unter anderem Herz-Kreislauf-Probleme.
„Wer unsicher ist, ob die Schilddrüse in Ordnung ist, sollte seinen Arzt konsultieren. Dieser kann diagnostizieren, ob eine hormonelle Funktionsstörung durch eine Veränderung der Schilddrüsenfunktion vorliegt und gegebenenfalls eine Therapie einleiten“, sagt Dr. Volker Schmitt. Eine Unterfunktion wird mit Schilddrüsenhormonen behandelt.
Bei einer Schilddrüsenüberfunktion werden beispielsweise Medikamente verordnet, die den Einbau von Jod in die Schilddrüsenhormone hemmen.
Wichtig für den Therapieerfolg ist die regelmäßige Einnahme der verordneten Präparate. „Gerade bei Schilddrüsenmedikamenten muss man aber auch verschiedene mögliche Wechselwirkungen im Auge behalten“, sagt Dr. Volker Schmitt.
Vorsicht bei Einnahme von Eisen- und Kalziumpräparaten
So sollten Wirkstoffe wie Colestyramin, Sucralfat oder Östrogene nicht zeitgleich gemeinsam mit Schilddrüsenhormonen eingenommen werden. Dasselbe gilt auch für freiverkäufliche Eisen- und Kalziumpräparate sowie magensäurebindende Präparate. Kalziumhaltige Lebensmittel wie Milch und Milchprodukte oder Fruchtsäfte sollten erst in einem Abstand von mindestens zwei Stunden konsumiert werden.
Für Schilddrüsenpatientinnen und -patienten ist eine Beratung in der Apotheke vor Ort also wichtig, um Wechselwirkungen und Wirkungsbeeinträchtigungen zu vermeiden.