Vor allem Pflanzenextrakte aus Kamillenblüten, den Blättern von Salbei, Thymian oder Spitzwegerich und die Heilpflanze Isländisch Moos sind bei Halsschmerzen sehr zu empfehlen. „Sie wirken je nach Arzneipflanze entzündungshemmend, zusammenziehend oder bilden eine Schutzschicht auf der gereizten Schleimhaut“, erklärt Apotheker Schmitt. Die hochkonzentrierten Extrakte sind entweder flüssig oder werden zu festen Arzneimitteln wie Dragees weiterverarbeitet. Ein altes Hausmittel gegen Halsschmerzen sind Halswickel. „Dafür“, so Apotheker Schmitt „wird ein Leintuch mit lauwarmem Wasser getränkt und um den Hals gelegt. Darüber werden ein trockenes Moltontuch und ein Wollschal gewickelt. Dieser Halswickel bleibt dann etwa eine halbe Stunde liegen und soll Halsschmerzen deutlich lindern.“
Gegen den Husten ist ein Kraut gewachsen
Auch gegen die verschiedenen Arten des Hustens gibt es in der Apotheke pflanzliche Arzneimittel. Die passende Heilpflanze wählen die Apotheker in Bayern nach den individuellen Symptomen aus. Apotheker Schmitt: „Zu Beginn einer Erkältung ist der Husten oft trocken und es wird noch kein Schleim abgehustet. Diesen Hustenreiz stillen unter anderem Eibischwurzel, Spitzwegerich oder Isländisch Moos. Aus einem trockenen Husten entwickelt sich im Lauf der Erkältung meist ein produktiver Husten. Das Abhusten wird zum Beispiel erleichtert durch Anis, Fenchel, Primelwurzel oder Süßholzwurzel. Thymian und Efeu wirken gleichzeitig hustenstillend und -lösend.“ Die Heilpflanzen werden klassisch als Tee zubereitet oder können als (Lutsch-)Tabletten, Sirup, Saft oder Tropfen eingenommen werden.
„Wir Apothekerinnen und Apotheker beraten unsere Patientinnen und Patienten nicht nur bei der richtigen Auswahl der Heilpflanze, sondern geben auch Tipps zu Einnahmezeitpunkt, Einnahmedauer und möglichen Nebenwirkungen“, sagt Apotheker Schmitt. Wenn die Erkältungsbeschwerden aber länger als eine Woche bestehen, sollten die Patienten einen Arzt aufsuchen.