Ob durch die Kerzen am Weihnachtsbaum, das Fett beim Fondue, der zu heiße Glühwein, oder aber auch durch Silvesterknaller – gerade in der Weihnachtszeit kommt es häufig zu Verbrennungen oder Verbrühungen. Im Fall des Falles heißt es dann, schnell und richtig zu reagieren. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern, gibt deshalb wichtige Tipps, wie Brandwunden und Verbrühungen richtig behandelt werden.
Wärmequelle entfernen und dann kühlen!
Das Wichtigste bei einer Verbrennung ist es, zu verhindern, dass sich die Schädigung ausweitet, daher rät Apotheker Schmitt, als erstes die Wärmequelle zu entfernen und brennende Kleidung zu löschen. „Danach sollten Sie die betroffenen Stellen kühlen. Dazu verwenden Sie am besten ca. 18 Grad kühles Wasser. Vom Gebrauch von Eiswasser oder Kühlakkus rate ich dringend ab. Sie würden das Gewebe noch mehr schädigen. Halten Sie die betroffenen Körperteile unter fließendes Wasser, bis der Schmerz nachlässt, mindestens jedoch 15 Minuten“, sagt Apotheker Schmitt. Nach dem Kühlen soll die Wunde steril abgedeckt werden, weil Brandwunden sehr entzündungsgefährdet sind. Am besten eignen sich dafür Kompressen, die mit einer Metallschicht bedampft sind. Sie verkleben weniger mit der Wunde.
Kleinere Verletzungen kann man selbst behandeln. Aber: Finger weg von „Hausmitteln“
Leichte Verbrennungen, bei denen die Haut nur eine Rötung zeigt, kann man selber weiterbehandeln, sofern sie nicht großflächig sind. Brandgele kühlen, lindern dadurch die Beschwerden und wirken desinfizierend. Apotheker Schmitt: „Ist die betroffene Stelle größer als die Handfläche des Patienten oder hat der Patient starke Schmerzen, oder Schwindelanfälle, sollten Sie unbedingt den Rettungsdienst rufen. Verbrennungen oder Bayerisches Apothekerhaus Maria-Theresia-Straße 28 81675 München Telefon (089) Kammer 92 62 0 Verband 99 83 82 0 Verbrühungen bei Säuglingen und Kindern müssen in jedem Fall von einem Arzt behandelt werden, weil der Verbrennungsbereich im Verhältnis zur kleinen Körpergröße immer relativ groß ist.“ Sogenannte Hausmittel wie Mehl, Butter, Zahnpasta oder Puder haben auf einer Brandwunde nichts zu suchen: „Sie verkleben die Wunde und sind nur schwer zu entfernen, wenn diese vom Arzt versorgt werden muss“, erklärt Apotheker Schmitt.
Fünf Regeln, um Verbrennungen und Verbrühungen zu vermeiden
Verbrennungen und Verbrühungen sind die zweithäufigste Unfallursache bei Säuglingen und Kindern und zu keiner Zeit gibt es so viele wie an Weihnachten. Deshalb, empfiehlt Apotheker Schmitt, besonders an den Weihnachtstagen folgende Regeln zu beachten: 1. Nehmen Sie keine heißen Getränke zu sich, solange Sie Ihren Säugling auf dem Arm tragen. 2. Lassen Sie brennende Kerzen nie unbeaufsichtigt. Und bewahren Sie Zündhölzer und Feuerzeuge immer kindersicher auf 3. Achten Sie darauf, dass Kinder nicht an Tischdecken ziehen und so die heißen Getränke herunterziehen. 4. Achten Sie darauf, dass elektrische Kabel von Christbaumbeleuchtung, Wasserkochern, usw. für Kinder nicht erreichbar sind. 5. Denken Sie auch an sich selbst: benutzen Sie beim Kochen Topflappen, seien Sie vorsichtig, wenn Sie heißes Wasser abgießen und versuchen Sie ruhig zu arbeiten. Hektik ist in der Küche fehl am Platz – auch zur Weihnachtszeit.