Die Schulferien in Bayern stehen vor der Tür und viele Familien in Bayern fangen bereits an, Ihre Koffer zu packen für die schönsten Wochen des Jahres. Da in einigen Ländern Medikamente deutlich billiger sind als hierzulande, nutzen manche Reisende die Gelegenheit, sich im Urlaub mit vermeintlichen Arzneimittel-Schnäppchen einzudecken. Apotheker Dr. Volker Schmitt, Sprecher der Apotheker in Bayern, warnt aber vor Arzneimittel-Shopping im Ausland, denn zum einen sei die Gefahr groß, dass gefälschte Medikamente angeboten werden und zum anderen sei die Einfuhr nach Deutschland teilweise verboten.
„In anderen Ländern sehen die Packungen in den meisten Fällen anders aus, deshalb können Verbraucher leicht Fälschern zum Opfer fallen“, warnt Pressesprecher Schmitt und rät deshalb: „Kaufen Sie auf keinen Fall Arzneimittel bei so genannten fliegenden Händlern, auch wenn sie noch so billig sein mögen. Ebenso sollten Sie stutzig werden, wenn Ihnen verschreibungspflichtige Medikamente ohne Rezept angeboten werden, denn als Laie können Sie Fälschung und Original praktisch nicht unterscheiden. Und gefälscht wird alles: Vom Hustensaft über Krebsmittel bis hin zu Medikamenten gegen Potenzstörungen.“
Der Zoll schaut genau
Auch aus rechtlichen Gründen sind Medikamente ein ungeeignetes Souvenir und schon gar kein Urlaubsmitbringsel für Freunde. „Wer sich im Urlaub großzügig mit der Antibabypille oder anderen Medikamenten eindeckt, riskiert eine Bestrafung, denn Urlauber dürfen Medikamente nach Deutschland nur in Mengen einführen, die dem persönlichen Reisebedarf entsprechen. Der Zoll kontrolliert da streng“, erläutert Apotheker Schmitt.
Reiseapotheke zuhause zusammenstellen und im Notfall in einer öffentlichen Apotheke einkaufen
Um sicher zu gehen, ist es wichtig, seine individuelle Reiseapotheke rechtzeitig vor Urlaubsbeginn zuhause zusammenzustellen: „Grundsätzlich sollte jeder alle Arzneimittel mitnehmen, die er regelmäßig einnimmt. Außerdem gehören in jede Reiseapotheke fiebersenkende und schmerzlindernde Medikamente, Mittel gegen Durchfall und Übelkeit sowie eine Pinzette, Desinfektionsmittel, eine saubere Schere, ein bruchsicheres digitales Fieberthermometer, wasserfeste Pflaster, einige sterile Wundkompressen und Mullbinden. Auf jeden Fall sollte man auch eine Wundsalbe und eine Brandsalbe (für Sonnenbrand, Insektenstiche) einpacken“, empfiehlt Apothekensprecher Schmitt. Abschließend macht Schmitt noch einmal deutlich: „Wer im Urlaub akut Medikamente benötigt, sollte sie in einer öffentlichen Apotheke kaufen, sich dort beraten lassen und sofern sprachlich möglich – den Beipackzettel lesen, um sich über die Zusammensetzung und Wechselwirkung mit anderen Arzneimitteln zu informieren.“