Gesunder Schlaf ist wichtig für Körper und Geist. Wer zu wenig schläft, kann gereizt, unkonzentriert und sogar krank werden. Gegen Schlafstörungen können rezeptfreie Schlafmittel helfen. Sie sollten aber nur eingenommen werden, wenn nichtmedikamentöse Maßnahmen nicht ausreichen.
„Rezeptfrei heißt nicht harmlos“, sagt Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apothekerinnen und Apotheker in Bayern. „Chemische Schlafmittel bergen beispielsweise ein hohes Suchtpotential. Deshalb raten wir Apothekerinnen und Apotheker, diese Schlafmittel – wenn überhaupt – nur kurzzeitig einzunehmen.“
Die Ursachen für Schlafstörungen sind zahlreich. So können uns Sorgen und Stress den Schlaf rauben. Beschwerden wie Schmerzen oder Unruhe in den Beinen sind weitere Beispiele. Schlafstörungen können aber auch als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten. Darunter fallen unter anderem einige Antidepressiva, Schilddrüsenhormone sowie Mittel gegen Bluthochdruck. „Ebenso zählen zu hoher Alkoholkonsum am Abend oder zu spätes Essen zu den häufigsten Gründen von Schlafstörungen“, weiß Dr. Schmitt.
Baldrianpräparate – eine Alternative zu chemischen Schlafmitteln
Deshalb empfiehlt es sich zum Beispiel, bis zu sechs Stunden vor dem Schlafengehen keine anregenden Getränke wie Kaffee, Tee oder Alkohol mehr zu sich zu nehmen. Ebenso ist es ratsam, schwere Mahlzeiten und stark gewürzte Speisen am Abend zu vermeiden. Eine angenehme Raumtemperatur und ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer helfen ebenso beim Einschlafen.
Dr. Schmitt: „Wer an Schlafstörungen leidet, sollte sich von seiner Apothekerin oder seinem Apotheker vor Ort beraten lassen, damit eventuelle Ursachen identifiziert werden können.“
Eine Alternative zu chemischen Schlafmitteln bei leichteren Durchschlafstörungen sind hoch dosierte Baldrianpräparate. Sie machen nicht abhängig und wirken beruhigend. Zusätzlich können Entspannungsübungen wie Yoga oder Autogenes Training helfen, den Alltagsstress abzubauen.
Bei länger andauernden Schlafstörungen raten die Apotheker zu einem Arztbesuch. Medikamente sollten prinzipiell erst dann zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Maßnahnahmen erfolglos waren.