Bei Temperaturen von über 25 Grad ist das Arbeiten auf dem Bau, in der Werkshalle und im stickigen Büro oft schweißtreibend. Apotheker Dr. Volker Schmitt Pressesprecher der Apotheker in Bayern gibt deshalb fünf Tipps, wie jeder Arbeitnehmer die Arbeitstage bei sommerlichen Temperaturen erträglich gestalten kann: „Neben angemessener Kleidung tragen auch richtiges Essen und Trinken zum körperlichen und geistigen Wohlbefinden bei.“
1. Rechtzeitig und ausreichend trinken
Im Sommer steigt die Gefahr von Kreislaufbeschwerden durch unzureichende Flüssigkeitszufuhr. Apotheker Schmitt: „Durch Schwitzen verliert der Körper nicht nur Flüssigkeit, sondern auch lebenswichtige Mineralstoffe. Werden dann Flüssigkeit und Mineralstoffe nicht regelmäßig ersetzt, nimmt die Leistungsfähigkeit ab, es kann zu Schwindelgefühl, Durchblutungsstörungen oder Muskelkrämpfen kommen.“ Gerade bei körperlich anstrengender Arbeit ist es deshalb sehr wichtig, ausreichend zu trinken: Schmitt: „Eineinhalb bis zwei Liter sollte man täglich trinken und an heißen Tagen etwas mehr. Wasser, Saftschorle oder Kräuter- und Früchtetees sind ideale Durstlöscher. Auch wasserreiches Obst und Gemüse wie zum Beispiel Melonen, Tomaten und Gurken tragen zur Deckung des Flüssigkeitsbedarfs bei. Limonaden und Cola-Getränke sind aufgrund ihres hohen Zucker- und Energiegehaltes zum Durstlöschen ungeeignet“.
2. Leichte, vitaminreiche Kost belastet den Kreislauf am wenigsten
Schwer verdauliche, fettreiche oder üppige Mahlzeiten liegen schwer im Magen. Apotheker Schmitt rät deshalb zu leichten Kohlenhydraten, viel Obst, Salat und frischem Gemüse: „Insbesondere im Sommer ist die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für Ernährung – „Fünf am Tag“ - besonders einfach in die Tat umzusetzen.“ „Fünf am Tag“, dahinter verbirgt sich die Regel, fünfmal am Tag frisches Obst und Gemüse zu sich zu nehmen und anstelle von wenigen großen und kalorienreichen Mahlzeiten lieber fünf kleinere über den ganzen Tag verteilt zu essen.
3. An Sonnenschutz denken, wenn man im Freien arbeitet
Personen, die im Freien arbeiten, sollten sich besonders vor UVStrahlung schützen: Oft reicht selbst eine Sonnencreme mit hohem Lichtschutzfaktor allein nicht aus, um Hautschäden vorzubeugen. „Der beste Sonnenschutz ist die Kleidung“, sagt Schmitt, „und der Kopf sollte mit einer Kappe oder einem Hut bedeckt sein.“
4. Kurze Erfrischung mit kaltem Wasser
„Für die schnelle Abkühlung zwischendurch kann man kaltes Wasser über die Innenseite der Handgelenke laufen lassen oder noch besser ein kaltes Unterarmbad nehmen“, rät Apotheker Schmitt. „Durch den Kältereiz werden die Gefäße wenigstens für kurze Zeit enger – der Kreislauf wird wieder gestärkt.“
5. Medikamente richtig lagern und anwenden
Medikamente sollten vor starker Hitze geschützt werden. „Wird ein Medikament falsch gelagert, kann es seine Wirkung verändern oder verlieren – auch wenn man das von außen nicht sieht“, sagt Schmitt. „Idealerweise werden die meisten Arzneimittel unter 25 Grad Celsius gelagert“. Einige Medikamente – etwa Insuline – sind aber am besten im Kühlschrank aufgehoben. Vorsicht ist auch bei der Anwendung von Schmerzpflastern geboten: „Durch eine erhöhte Hauttemperatur werden die stark wirksamen, schmerzstillenden Wirkstoffe schneller und leichter durch die Haut hindurch ins Blut aufgenommen. Patienten sollten die Hautstelle mit dem Schmerzpflaster vor intensiver Sonnenbestrahlung schützen und sich soweit möglich, in kühlen Räumen aufhalten“, rät Apotheker Schmitt.