In den kommenden Monaten löst das elektronische Rezept (E-Rezept) das bisherige rosa Papierrezept für alle Versicherten in der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) ab. Darauf weist die Bayerische Landesapothekerkammer (BLAK) anlässlich des Tags der Apotheke hin, der jedes Jahr am 7. Juni stattfindet.
Die bundesweite Einführung zum Jahresbeginn 2022 wurde zwar kurzfristig noch einmal verschoben, aber nach ausreichender technischer Testung soll das E-Rezept ab Herbst dieses Jahres Wirklichkeit für Millionen Patientinnen und Patienten werden. Die Apotheken sind schon längst auf diesen Meilenstein der Digitalisierung des Gesundheitswesens vorbereitet.
So haben die Apotheken bereits flächendeckend die nötige Hardware – Konnektoren und Lesegeräte sowie Institutionenkarten und Heilberufsausweise – angeschafft und eingerichtet. Zum sicheren Ausstellen von digitalen Impfzertifikaten haben sich die Apotheken voriges Jahr auch schon an die Telematik-Infrastruktur (TI) – das sichere Gesundheitsdatennetz – angeschlossen. Die kommenden Monate bis zum Start nutzen die Apotheken dazu, letzte Software-Anpassungen vorzunehmen und das pharmazeutische Personal zu schulen.
So funktioniert das E-Rezept
Doch wie genau funktioniert das E-Rezept eigentlich? Die Ärztin oder der Arzt erstellt die Verordnung elektronisch und legt sie geschützt auf einem zentralen Server ab. Der Patient oder die Patientin bekommt nicht das eigentliche Rezept, sondern einen Schlüssel (E-Rezept-Token) ausgehändigt. Nur mit diesem Schlüssel kann jede Apotheke das digitale Originalrezept vom zentralen Server herunterladen und bearbeiten.
Wer kein Smartphone nutzt, kann sich den E-Rezept-Token in der Arztpraxis auf Papier ausdrucken lassen und mit in die Apotheke nehmen. Aber auch mit der kostenlosen App „Das E-Rezept“ der gematik kann man das E-Rezept verwalten. Voraussetzung sind aber ein modernes Handy und eine elektronische Gesundheitskarte (eGK), die beide den kontaktlosen Datenaustausch über Near Field Communication (NFC) unterstützen. Zudem ist eine PIN von der Krankenkasse notwendig. E-Rezepte werden verschlüsselt transportiert und liegen auf einem geschützten Server in Deutschland, so dass sich niemand Sorgen um den Datenschutz machen muss. Fragen zum E-Rezept kann die Apotheke vor Ort beantworten.
Aktionstag im Zeichen der Leistungen seit Beginn der Coronapandemie
Jedes Jahr am 7. Juni ist der Tag der Apotheke. Der bundesweite Aktionstag hat zum Ziel, über Aufgaben und Leistungen der Apotheken vor Ort im deutschen Gesundheitssystem zu informieren. Viele Apotheken bieten zu diesem Datum besondere Aktionen an. Erstmals fand der Tag der Apotheke am 10. September 1998 statt. Der diesjährige Tag der Apotheke am 7. Juni 2022 steht im Zeichen des Leistungsvermögens der öffentlichen Apotheken seit Beginn der Coronapandemie.