Die närrische Zeit steuert auf ihren Höhepunkt zu. Allerdings bringen die tollen Tage oft auch Kopfschmerzen, Magenprobleme oder Erkältungen mit sich. Dr. Volker Schmitt, Sprecher der Apotheker in Bayern gibt deshalb wichtige Gesundheitstipps, damit es am Aschermittwoch kein böses Erwachen gibt.
Was gilt es im Fasching beim Alkohol zu beachten?
Schmitt: Grundsätzlich gilt: Alkoholische Getränke eignen sich nicht als Durstlöscher und Sie sollten nicht auf nüchternen Magen trinken. Als Grundlage für die Faschingsparty darf es ruhig etwas Fettiges wie etwa eine Bratwurst sein. Zwischendurch sollten Sie viel Alkoholfreies trinken, am besten Mineralwasser oder Saftschorle und immer wieder auch etwas salzhaltiges knabbern. Wer Arzneimittel einnimmt, sollte beim Alkoholkonsum sehr zurückhaltend sein, denn bei einigen Medikamenten können zum Teil schwerwiegende Wechselwirkungen auftreten. Auf der sicheren Seite sind deshalb die Patienten, die während der Arzneimitteltherapie gar keinen Alkohol trinken. Aber in vielen Fällen sind geringe Mengen Alkohol ab und zu vertretbar. Deshalb gilt für alle Faschingsfans, die Medikamente einnehmen: Wer auf sein Glas Bier oder Wein nicht verzichten möchte, sollte auf jeden Fall die Apothekerin oder den Apotheker nach möglichen Wechselwirkungen fragen.
Was raten Sie, wenn man nach einer feucht-fröhlichen Sause doch mit einem Kater aufwacht?
Schmitt: Am nächsten Morgen sollten Sie alles zu sich nehmen, was hilft, Ihren Mineral- und Vitaminhaushalt wieder in Ordnung zu bringen. Fisch hat sich als besonders wirkungsvoll erwiesen, denn Fisch sorgt für die Zufuhr verloren gegangener Mineralstoffe. Essen Sie hingegen keine süßen Brötchen mit Marmelade oder ähnlichem, denn Zucker verschlimmert den Kater. Wenn Sie soviel getrunken haben, dass Sie heftige Kopfschmerzen haben, helfen Ihnen dagegen wahrscheinlich nur noch Schmerzmittel. Wenn Sie Schmerzmittel nur kurzfristig einnehmen sind sie auch meist gut verträglich. Und zum Schluss: auch Sauerstoff hilft, den Kater zu vertreiben. Ich rate Ihnen deshalb, auch wenn es Ihnen noch so schwer fällt, zu einem ausgedehnten Spaziergang, denn frische Luft tut dem strapazierten Körper gut.
Schminken gehört zum Fasching wie das phantasievolle Kostüm. Was ist bei Schminke zu beachten?
Schmitt: Die in der Schminke enthaltenen Duft-, Farbstoffe und Konservierungsmittel können manchmal Auslöser von allergischen Reaktionen sein, deshalb ist es wichtig, vor dem Auftragen der Schminke die Inhaltsstoffe genau zu prüfen. Schminke, deren Haltbarkeitsdatum abgelaufen ist, sollten Sie nicht mehr verwenden. Besonders bei empfindlichen Menschen ist es ratsam, beim Schminken die Augenpartie auszusparen, weil dort die Haut sehr dünn und damit anfälliger für allergische Reaktionen ist. Wichtig für alle Narren ist es, dass sie sich vor dem Schlafengehen gründlich abschminken und die Haut mit einer Creme pflegen.
Gerade bei Faschingsbällen und Umzügen treffen sich ja viele Menschen auf engem Raum. Wie kann man sich da vor einer Erkältung oder anderen Krankheiten schützen?
Schmitt: Ja, bei den Massenveranstaltungen haben Viren und Bakterien oft leichtes Spiel. Deshalb rate ich, im Fasching besonders auf die Hygiene zu achten und nach dem Gang auf die Toilette die Hände besonders gründlich zu waschen. Wichtig ist, dass Sie vor den närrischen Tagen Ihre Hausapotheke noch mal genau prüfen, ob im Fall der Fälle die Grundausstattung gegen Erkältungskrankheiten oder auch Magenprobleme vorrätig ist.