Urlaubszeit ist Sonnenzeit. Doch Vorsicht – zu viel UV-Strahlung ist für die Haut gefährlich, deshalb braucht jeder Urlauber einen geeigneten Sonnenschutz, egal ob am Strand oder im Gebirge, am Mittelmeer oder in Skandinavien. Wertvolle Tipps rund um das Thema Sonne und Haut gibt Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern.
Passen Sie die Sonnencreme Ihrem Hauttyp an
Schmitt: Um unerwünschte Hautreaktionen zu vermeiden, sind Sonnenschutzmittel ohne Parfum-, Farb- und Konservierungsstoffe besonders empfehlenswert. Welchen Lichtschutzfaktor (LSF) man braucht, hängt von der Sonnen-Empfindlichkeit der Haut und der Intensität der Sonnenstrahlung ab. Hellhäutige Menschen mit Hauttyp 1 beispielsweise haben eine Eigenschutzzeit von 5 bis 10 Minuten. Bleiben sie länger in der Sonne, droht ein Sonnenbrand. Der LSF verlängert diese Eigenschutzzeit – ein LSF 6 um das Sechsfache, also auf 30 bis 60 Minuten, ein LSF 10 um das Zehnfache auf 50 bis 100 Minuten usw. Welches Präparat Sie wählen, hängt ebenfalls von Ihrem Hauttyp ab: Menschen mit trockener Haut kommen meist mit einer Creme gut zurecht, während für normale Haut eher eine Milch oder Lotion geeigneter ist. Für Kinder und Menschen mit einer Sonnenallergie gibt es statt Produkten mit chemischem Lichtschutzfilter auch mineralische UV-Filter, die das Licht reflektieren.
Erhöhte UV-Strahlung in den Bergen und am Strand
Schmitt: Nicht überall scheint die Sonne gleich stark. In den Bergen ist die UV-Strahlung durch die Höhe stärker als im Flachland, aber auch Wasser und Sand erhöhen durch die Reflexion die UV-Intensität. Deshalb ist es hier besonders wichtig auf ausreichend Sonnenschutz zu achten. Vergessen Sie nicht Nase, Ohren, Lippen, Wangen und Fußrücken großzügig mit Sonnenschutzmittel einzucremen.
Medikamente und Sonne vertragen sich nicht immer
Schmitt: Menschen, die Arzneimittel einnehmen, sollten sich nur bedingt der Sonne aussetzen, denn einige Arzneimittel können die Haut für Licht empfindlicher machen. Die Liste der so genannten photosensibilisierenden Wirkstoffe ist lang. Sie reicht von frei verkäuflichen Arzneimitteln wie Johanniskraut oder Zitronen- und Lavendelöl bis zu verschreibungspflichtigen wie Bluthochdruckmitteln oder Psychopharmaka. Auch einige nur kurzfristig eingenommene Medikamente wie Antibiotika und Mittel gegen Allergien zählen dazu. Generell gilt: Wer Medikamente einnimmt, sollte vor ausgiebigen Sonnenbädern in der Apotheke nachfragen. Bei einem Verdacht auf von Sonne und Medikamenten ausgelöste Hautentzündung empfiehlt sich der Besuch bei einem Hautarzt. Auf keinen Fall sollen Sie die Arzneimittel einfach eigenständig absetzen. Auf jeden Fall aber sollten Sie sofort aus der Sonne gehen und die Hautrötungen kühlen.
Bei der Reiseapotheke auch an die Haut denken Schmitt: Denken Sie beim Packen Ihrer Reiseapotheke nicht nur an den geeigneten Sonnenschutz, sondern auch an eine Feuchtigkeitspflege für Körper und Lippen, ein Insektenspray, ein Desinfektionsmittel für kleine Wunden und einige Pflasterstreifen.