Jeden Tag stecken sich viele Menschen mit Kopfläusen an – auch Erwachsene. Meist sind Kinder im Alter zwischen fünf und 13 Jahren betroffen. „Ein Läusebefall versetzt Eltern oft in Panik. Dabei sind die Tiere zwar nervig, aber nicht gefährlich“, sagt Apotheker Dr. Volker Schmitt, Geschäftsführer der Bayerischen Landesapothekerkammer (BLAK). „Wichtig ist, dass sofort nach Feststellen eines Befalls mit einer geeigneten Therapie begonnen wird“.
Mittel zur Läusebehandlung gibt es in jeder Apotheke. Die verfügbaren Präparate unterscheiden sich jedoch hinsichtlich der Wirkstärke, der Anwendung und auch der möglichen Nebenwirkungen. „Es stehen physikalische, chemische und natürliche Läuseshampoos zur Verfügung. Es ist also wichtig, durch ein persönliches Gespräch mit dem Apotheker oder der Apothekerin ein geeignetes Mittel auszuwählen und sich die Anwendung genau erklären zu lassen“, sagt Dr. Schmitt. Außerdem reiche es nicht aus, nur die Haare zu waschen. Auch Kämme, Bürsten und Haarschmuck seien zu reinigen sowie alle Plüschtiere, Stoff- und Polsterteile, die mit den befallenen Kopfhaaren in Berührung gekommen sind.
In diversen Internetforen findet man vermeintliche Tipps, was gegen Läusebefall helfen soll. Die Ratschläge reichen von „Spülungen mit Essig“ über „Saunagänge“ bis hin zu „45 Minuten unter der heißen Trockenhaube“. „Solche Maßnahmen sind zwecklos und gefährlich! Bevor die Läuse beispielsweise unter einer Trockenhaube absterben, kann es schlimmstenfalls zu Verbrennungen an der Kopfhaut kommen“, warnt Apotheker Dr. Volker Schmitt und fasst die wichtigsten Tipps zur Läusebekämpfung zusammen.
Fünf Verhaltenstipps bei Kopflausbefall:
- Bei drohendem Läusebefall die Haare aller Familienmitglieder häufig und sorgfältig kontrollieren.
- Bei Befall mit handelsüblichen Läusevertilgungsmitteln aus der Apotheke behandeln. Dabei sorgfältig auf die Einhaltung der Gebrauchsanweisung achten.
- Die Behandlung nach acht bis zehn Tagen wiederholen.
- Alle Plüschtiere, Stoff-, und Polsterteile gründlich reinigen, wenn sie mit dem befallenen Haar in Berührung waren.
- In der Folgezeit sorgfältige Kontrolle des betroffenen Kindes sowie aller Angehörigen.
BLAK-Geschäftsführer Schmitt: „Ein Lausbefall ist kein Grund zu Scham und hat auch nichts mit mangelnder Sauberkeit zu tun. Informieren Sie deshalb ihre Umgebung, den Kindergarten oder die Schule. Denn wenn Kopfläuse früh genug erkannt werden, kann man ihre Vermehrung und Verbreitung eindämmen.“