Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen sind in der Bevölkerung weit verbreitet. Um schnell Abhilfe zu schaffen, greifen viele Betroffene dann häufig zu chemischen Schlafmitteln. Diese bergen aber ein hohes Suchtpotential. Deshalb raten die Apotheker in Bayern, dass diese Schlafmittel – wenn überhaupt – nur zur Kurzzeittherapie eingesetzt werden sollen.
„Schlaf ist ein wichtiger Teil unseres Lebens und notwendig zur Regeneration von Körper und Geist. Jede Stunde weniger Schlaf pro Tag kann zu einer Gewichtszunahme, Typ-2-Diabetes mellitus, erhöhten Cholesterinwerten und Bluthochdruck führen“, erklärt Apotheker Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in Bayern. Die ideale Schlafzeit ist individuell unterschiedlich, liegt aber im Normalfall zwischen sechs und acht Stunden.
Die Ursachen für Schlafstörungen sind zahlreich, weiß Apotheker Schmitt: „So können uns Sorgen und Stress den Schlaf rauben, Beschwerden wie Schmerzen oder Unruhe in den Beinen sind weitere Beispiele. Schlafstörungen können aber auch als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten. Darunter fallen z. B. einige Antidepressiva, Schilddrüsenhormone sowie Mittel gegen Bluthochdruck. Ebenso zählen zu hoher Alkoholkonsum am Abend, zu spätes Essen oder später Sport zu den häufigsten Gründen von Schlafstörungen.“ Deshalb empfiehlt es sich zum Beispiel bis zu sechs Stunden vor dem Schlafengehen keine anregenden Getränke, wie Kaffee, Tee oder Alkohol, mehr zu sich zu nehmen. Ebenso ist es ratsam, schwere Mahlzeiten und stark gewürzte Speisen am Abend zu vermeiden. Eine angenehme Temperatur und ein ruhiges, dunkles Schlafzimmer helfen ebenso beim Einschlafen. Bei länger andauernden Schlafstörungen raten die Apotheker zu einem Arztbesuch. Medikamente sollten prinzipiell erst dann zum Einsatz kommen, wenn alle anderen Maßnahnahmen erfolglos waren.
Schmitt: „Für uns Apothekerinnen und Apotheker in Coburg und Umgebung ist es elementarer Bestandteil der pharmazeutischen Beratungstätigkeit, mögliche Auslöser von Schlafstörungen zu hinterfragen. Patienten sollten sich in der Apotheke vor Ort deshalb sowohl zu rezeptfreien als auch zu rezeptpflichtigen Schlafmitteln ausführlich beraten lassen. Denn nur so können wir gezielt Maßnahmen ergreifen und einem möglichen Arzneimittelmissbrauch entgegenwirken.“