Apotheker in Bayern geben Tipps
Sie duften himmlisch, schmecken lecker und in der Adventszeit sind weder Lebkuchen noch Glühwein ohne sie denkbar: Exotische Gewürze wie Zimt, Anis, Ingwer und Gewürznelke verbreiten überall im Haus ihr duftendes Aroma. „Weihnachtsgewürze erfreuen nicht nur unseren Gaumen, sondern enthalten obendrein viele arzneitaugliche Inhaltsstoffe, die oft eine schnelle Hilfe bei gesundheitlichen Problemen sind“, sagt Dr. Volker Schmitt, Pressesprecher der Apotheker in München und stellt einige bekannte „Arzneimittel aus dem Gewürzregal“ vor:
Unentbehrlicher Zimt
Das wohl bekannteste Weihnachtsgewürz kommt aus der Rinde des Zimtbaums. Es darf weder bei Bratäpfeln, Lebkuchen oder Gebäck, noch bei Glühwein und Punsch fehlen. Zimt wirkt appetitanregend und entzündungshemmend. Er wird eingesetzt bei Verdauungsbeschwerden und leichtem Durchfall.
Anis hilft bei Völlegefühl und Erkältungen
Anis macht Appetit und bringt die Verdauung in Schwung. Außerdem wirkt Anisöl schleimlösend und fördert den Auswurf, daher hilft es bei Erkältungen. Da Anis die Milchbildung ankurbelt, können stillende Frauen besonders von dieser Heilpflanze profitieren.
Für die Küche und den Zahnarzt: Nelken
Die Gewürznelke ist ein Bestandteil des Lebkuchengewürzes. Aber das ätherische Öl dieser aromatischen Blütenknospen kann noch mehr. Wenige Tropfen Nelkenöl mit Wasser verdünnt ergeben ein desinfizierendes Mundwasser, das bei entzündlichen Veränderungen der Mund- und Rachenschleimhaut angewendet werden kann. Daneben entfaltet Nelkenöl aber auch eine schmerzstillende Wirkung, die in der Zahnheilkunde genutzt wird. Dafür wird das ätherische Öl mit einem Wattestäbchen unverdünnt auf das Zahnfleisch oder die Mundschleimhaut getupft. Nelkenöl gibt es ohne Rezept in der Apotheke.
Ingwer fördert die Verdauung
Ingwer verfeinert nicht nur Lebkuchen und Printen, sondern wird als Arzneimittel vor allem bei Blähungen eingesetzt. Die scharfen Inhaltsstoffe regen die Magensaft-, Speichel- und Gallenbildung an und steigern die Darmmobilität. Bewährt hat er sich besonders bei der Reisekrankheit und bei Schwangerschaftsübelkeit: Er lindert Brechreiz, Schwindel und beruhigt den Magen.
Schmitt: „Für alle Heilpflanzen gilt: Wer die heilsamen Kräfte nutzen möchte, sollte sie innerhalb eines Jahres verbrauchen, denn die ätherischen Öle in den Gewürzen verflüchtigen sich mit der Zeit. In den Apotheken in Bayern werden Sie zu allen wichtigen Heilpflanzen und deren Wirkung beraten“.